News Detail: CD: Top Tipps |
ALTERNATIV
/ DEUTSCH
Sportfreunde
Stiller: Burli
Sie wollen und können ihren Sound nicht so wahnsinnig verändern.
Außerdem sähe man ja bei Radiohead,
was dabei raus kommt. So die Erklärung der Sportfreunde
dafür, dass sich ihre Alben seit vier Jahren sehr ähnlich anhören.
Immerhin hätten sie "absolute Neuheiten auf der Platte, wie ein
Gitarren-Solo und annähernd ein Schlagzeug-Solo". Und ob man wirklich
möchte, dass die Sportfreunde
sich plötzlich klanglich wandeln, ist wohl mehr als fraglich.
So kommt die richtige Ansage schon nach dem Intro: "Lauth Anhören"
ist die Devise der Sporties. So macht das einfach am meisten Spaß.
Trommelwirbel setzen Akzente, die Gitarre schrabbelt zur super-eingängigen
Orgelmelodie. So kennen wir's und wenn wir ehrlich sind, wollen wir's auch
so. Denn die Sportfreunde
sind eine ausgewiesene superduper (ja, das steht für unbeschreiblich
gut) Liveband. "Ihr müsst sie drauf bringen, damit sie es auch
singen." Genau, laut mitsingen. Geht ganz schnell zu diesen einfachen
Spaßtextchen. In denen geht es mal wieder vor allem um Freundschaft
und um den Kampf gegen Kälte und für mehr Zwischenmenschlichkeit.
Alles andere würde man den Sportfreunden auch gar nicht glauben.
Vielleicht hört sich all das, was sie ausmacht, nach platter Musik
an. Ist es aber gar nicht. Eher fröhlich, ja munter. Aufmunternd. "Ein
kleiner Schritt für uns, ein großer Schritt für die Menschlichkeit."
Man muss den drei liebenswerten Münchnern auch zugestehen, dass sie
musikalisch ein wenig abwechslungsreichere Strukturen wagen als auf den
vorherigen Alben.
Der Sound ist breitwandiger, doch trotz Orchestrierung einiger Songs wirkt
nichts gezwungen. Eher nach mit Freude unter Freunden eingespielten Stücken.
Besonders bei "Im Namen Der Freundschaft" und "Dirk, Wie
Ist Die Luft Da Oben?" kommt das beim Hören sofort an. Auch "1.
Wahl" ist so ein Kandidat, allerdings ein extrem prolliger, wie die
Sportfreunde selber zugeben mussten. Mit leichtem Tote Hosen-Einschlag,
aber das sei ihnen nachgesehen.
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HARD
ROCK
Aerosmith:
Honkin' On Bobo: Limited Edition: (With Harmonica)
Als vor einiger Zeit das Gerücht die Runde machte, Aerosmith
würden ein Blues-Album aufnehmen wollen, musste die zwangsläufige
Reaktion vieler Fans zweifelsohne "na endlich" lauten. Zwar konnten
Aerosmith
im Anschluss an ihr Granaten-Comeback um "Permanent Vacation"
und "Pump" mehr Platten unters Volk bringen als in den Siebzigern,
aber kreativ ging's danach in den Neunzigern doch stetig bergab. Erstaunlich
viele überflüssige Kompositionen fanden sich auf ihren weiteren
Veröffentlichungen. Vom unsäglichen Balladenmist mal ganz zu schweigen,
der in keinster Weise den musikalischen und künstlerischen Fähigkeiten
der Luftschmiede entspricht, und eher darauf abzielt, Feuerzeug schwenkende
Jungs und Mädels unter der Bettdecke zu vereinen. Nachdem sich der
Devotee schon von der Idee verabschiedet hat, der Bostoner Fünfer würde
je wieder den Schmutz entdecken, aus dem Rock'n'Roll entstand, kam schon
der nächste Tiefschlag: Auftritte mit N'Sync
und Britney
Spears beim Superbowl. Was sollte denn das bitteschön? "Oops,
I Walked This Way Again"?? Wem da nicht schon das kalte Kotzen kam,
dem blieb nur der Weg zur Sterbehilfe. Und dann das hier. Blues, Boogie,
Rock'n'Roll und sogar Gospel verpassen Steven Tyler und Konsorten eine nicht
mehr für möglich gehaltene Frischzellenkur, die sich aber mal
so was von gewaschen hat. Zwar sind elf der zwölf Tracks Coverversionen,
aber lieber gut kopiert als schlecht selbst gestrickt. Und so holpert der
Zug kreuz und quer durch das Vermächtnis schwarzer Musik.
Mundharmonika-Derwisch Sonny Boy Williamson, Delta Blues-Legende Fred McDowell
und Chicago-Blueser Willie
Dixon sind zwar alle schon unter der Erde, verhelfen den Altrockern
indes zu neuem Leben. Slide- und Steelgitarre - so wohl noch nie im Mittelpunkt
stehend - erden das Album auf einem ziemlich coolen Level. Zudem sitzt Jack
Douglas, der 1977 auch "Draw The Line" knöpfchentechnisch
unterstützte und einige Songs als Co-Autor mitverfasste, an den Reglern.
Somit stehen alle Zeichen auf Rolle rückwärts. Die bewältigt
das Quintett mit der ausgezeichneten Note von 9,8. Zur zehn reicht es nicht
ganz, denn für die Höchstnote bedürfte es schon ein wenig
mehr eigenen Inputs. Spaßigkeit ob der dargebotenen Früchte der
Schmiede-Arbeit ist indes trotzdem angesagt. Da die Middle Of The Road in
den Neunzigern derart ausgelatscht ist, dass sie schon Hohlweg-ähnliche
Ausmaße angenommen hat, spazieren Aerosmith
abseits der kommerziellen Erfolgsgarantie.
Zwar klingen die Tracks für ihre Verhältnisse nicht gerade ungewöhnlich,
versprühen jedoch eine lange vermisste Frische. "Roadrunner"
bildet da den idealen Einstieg. Der Ausklang "Jesus Is On The Mainline"
weckt Erinnerungen an "Hangman Jury". Dazwischen tummelt sich
allerlei kurzweiliger Zeitvertreib. Nur komisch, dass ausgerechnet "The
Grind" als einzige Eigenkomposition den Standard der Covers nicht ganz
halten kann. Es wäre ein vorschnelles Urteil, die Schmiede trotz vergangener
Nulpigkeiten aufs Abstellgleis schieben zu wollen. Besonders jetzt, wo "Honkin'
On Hobo" den Funken Hoffnung am Leben erhält, dass die Bostoner
noch lange nicht fertig haben.
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POP
/ ROCK
Phoenix:
Alphabetical: Limited Edition
Rund vier Jahre nach Erscheinen ihres vielgelobten Debütalbums "United"
ruft sich uns die französische Band Phoenix
mit einem Mal wieder in Erinnerung. Und zwar mit dem schon fast in Vergessenheit
geratenen, äußerst mit-träller-freudigem Hit "Too Young"
auf dem jüngst erschienenen "Lost in Translation"-Soundtrack
und demnächst mit der Wiederbelebung von "If I Ever Feel Better"
auf Erlend Oyes Dj
Kicks Kompilation.Das sind zwar alte Kamellen, die aber immer noch
wunderbar ins Ohr poppen. Und die gerade rechtzeitig zum Erscheinen des
zweiten Albums "Alphabetical" diesen "was machen eigentlich
...?"-Effekt heraufbeschwören. Wer von Phoenix
jetzt eine Neuauflage dieser beiden Smasher erwartet, dem sei gesagt, dass
der Neuling nicht so aufgeregt klingt wie der Vorgänger. Auch die potenziellen
Heavy Rotation-Kandidaten bilden eher die Ausnahme als die Regel. Da tauscht
man schon mal die Discokugel gegen die Leselampe ein.
Obwohl - ein Favorit ist relativ klar auszumachen: "Everything Is Everything"
ist Popsongwriting erster Güte, ganz klar eine der fröhlichen
Nummern, die völlig zurecht die erste Single wird. Generell schlägt
die Band aber doch mehr die ruhigen Töne an, schlittert dabei das eine
oder andere Mal in fragwürdige Stilgefilde ab ("If It's Not With
You"), fängt sich aber immer wieder. Bringt sogar noch eine wunderbare
Ballade mit ("Love For Granted"), und klingt ansonsten, wie Phoenix
eben klingen müssen, nämlich verspielt, locker wie Zuckerwatte,
ein bisschen funky vielleicht, mit einem Hang zum Kitschigen, und schlicht
und ergreifend okay. Das ist Popmusik, die ganz unprätentiös und
bescheiden ohne ohrenbetäubende Paukenschläge auskommt und einfach
nur Spaß macht.
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POP
/ ROCK
Anastacia:
Anastacia (2004) (CD & DVD)
Als äußerlich sichtbares Zeichen ihrer persönlichen und
künstlerischen Reifung will Anastacia
künftig auf die rosarote Brille verzichten, die für sie nicht
nur Image-Accessoire, sondern Lebenseinstellung war/ist. "Kunst ist
am besten, wenn Leid mit im Spiel ist" behauptet sie selbstbewusst
und verweist auf große Schriftsteller, Dichter und Musiker, die ihre
besten Werke unter seelischen Druck geschaffen haben. Aus Anastacias
Mund drücken solche Aussagen nicht auf die Tränendrüse, und
sie wollen auch keine mitleidige Empathie wecken. Im Gegenteil! Die als
sympathisch, ehrlich, laut und fröhlich beschriebene Anastacia
begreift ihr Schicksal als Chance. Zur Erinnerung: Vor vier Jahren veröffentlicht
Anastacia
ihr Debütalbum "Not That Kind". Die zierliche Weiße
mit der Stimme einer Big Black Mama entert im Sturm die Charts und singt
sich in die Herzen und Beine der westlichen Welt. "Freak Of Nature"
bestätigt zwei Jahre später ihren Ausnahmestatus. Sie platziert
ihren Power-Soul in 10 Millionen Haushalten und sammelt eine Unmenge an
Preisen, bevor im Januar 2003 eine schreckliche Nachricht die Musikwelt
erschüttert: Anastacia
bestätigt, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist. Dank einer frühzeitigen
Erkennung besiegt sie ihre Krankheit in der Rekordzeit von sechs Monaten.
Von stoischer Lebensbejahung beseelt, weiß sie über diese Zeit
zu berichten: "Ich konnte nicht sprechen, nicht denken und litt viele
Qualen. Es war wirklich hart! Dennoch sehe ich immer die positiven Seiten.
Ich muss das Leben einfach durch eine rosarote Brille sehen, auch wenn mein
Blick in den vergangenen Monaten empfindlich getrübt wurde". Im
September 2003 spielt sie im Studio zusammen mit Glen Ballard (Alanis
Morissette), Dallas Austin (TLC,
Pink,
Boyz
II Men, Madonna)
und Dave
Stewart die ersten Songs für ihr neues Album ein. Ihre Erfahrungen
verarbeitet sie in sehr persönlichen und nach innen gekehrten Texten,
die eine intime Atmosphäre erlauben.
Im Kontrast zu dieser introvertierten Ernsthaftigkeit steht die kraftvoll
nach außen gerichtete musikalische Orientierung. "Ich wollte
eine Platte machen, die rockiger klingt, und das hat ziemlich gut funktioniert"
gibt sie gut gelaunt zu. Die restlichen Zutaten sind von ihren Vorgängeralben
bestens bekannt: Soul und Pop, ein goldenes Händchen für hammergeile
Melodien, griffige Kompositionen und natürlich ihre Stimme mit einem
Wiedererkennungswert von sagenhaften 100.
Für ihren Stilmix beklebt Anastacia
gar eine Genre-Schublade mit einem neuen Namensschildchen. Nach eigener
Aussage befindet sich auf ihrem selbstbetitelten dritten Album "Sprock"-Musik
- eine amüsante Wortschöpfung aus Soul, Pop und Rock. Obwohl sie
im erdbetonten Umfeld aus verzerrten Gitarren und soliden Grooves die Kraft
ihres voluminösen Organs nicht versteckt, versucht sie den Wagemut
ihrer Stimme im Zaum zu halten. "Als ich mir meine alte Songs anhörte,
bekam ich den Eindruck, dass ich es manchmal etwas übertrieben hatte
mit der Power". Oversinging nennt sie das!
Anastacia
ist sich der Veränderungen wohl bewusst und gespannt, wie die Fans
auf das Album reagieren werden. "Es ist so, als ob man jemandem sein
dunkelstes Geheimnis zeigt und hofft, dass man geliebt und verstanden wird.
Wenn die Fans mich immer noch mögen, dann weiß ich, das alles
okay ist".
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DANCE
/ ELECTRO
FSK
Meets Anthony Shake Shakir: First Take Then Shake
Die "unabhängige Band" F.S.K.
unterstreicht mit ihrem mittlerweile elften Album die Verschiebung ihres
musikalischen Schwerpunkts: Weg von der Country-Jodel-Ästhetik, damit
Freiraum für die Entfaltung verschiedener Aspekte elektronischer Musik
entsteht. Umgesetzt mit konventionellen Instrumenten wie Schlagzeug, Bass,
Gitarre etc. Das Ausgangs- bzw. Basismaterial nahmen die Münchner in
Mario Thalers Uphon Studio (wo auch schon The
Notwist ihre Platten einspielten) zu Weilheim auf und sandten diese
nach Motorcity Detroit, zu Händen von Anthony Shake Shakir.
Denn für die Mit-Produktion von "First Take Then Shake" konnte
man ausgerechnet den mit Legendenstatus in Sachen Techno und House dekorierten
US-Produzenten gewinnen, der dann eigens mit dem Sampler unter'm Arm nach
Weilheim einschwebte. "F.S.K.
goes Afrogermanic" konstatiert diesbezüglich das Disko B Label.
Und das bekommt der Band gar nicht schlecht. Indes stellt sich die Zusammenarbeit
von F.S.K.
und Shakir besonders in den instrumentalen Stücken als wesentlich spannender
heraus. Was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass Frau Meliáns mitunter
verquere Art, die von Thomas Meinecke verfassten, recht eigenwilligen Texte
zu intonieren, nicht unbedingt jedermanns Sache sein dürfte. Zumindest
nicht gleich auf Anhieb.
Denn nach einer gewissen Eingewöhnungsphase entwickelt das Album so
etwas wie Charme, wenn dieser auch etwas holpernd daherkommt. Angefangen
bei den Instrumentals, deren fünf in der Anzahl, tun sich dabei das
in Eigenregie produzierte "Tiger Rag" mit einer Art Ravesignal
und treibender Perkussion hervor. Ebenso der groovende, nach einer Moog
klingende Synthie Sound von "Black Music". Die Handschrift Shakirs
wiederum schlägt sich im leider zu kurz geratenen "Incident With
The Dogs" nieder, das mit einem feinen Melodiebogen im Hintergrund
zu gefallen weiß.
Von der anderen Hälfte der Stücke mit Gesang überzeugt "In
Loving Memory", bei dem eine Country Gitarre und Streicher Nachdenklichkeit
erzeugen. Der Titel sagt es schon, eine Reminiszenz an vergangene Tage.
Außerdem überzeugt "Dr. Buzzard's Original Savannah Band",
dessen mit gebrochenen Beats unterlegte Flächen samt einem netten Disco-Basslauf
und Mandolinen-Klängen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ansonsten
will die Zündung nicht so richtig hinhauen. Aber das macht nichts.
Feuilleton und Intellektuelle werden sie immer lieben.
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POP/ROCK
/ ITALIEN
Vasco
Rossi: Buoni O Cattivi
Italien Nationalheld Vasco
Rossi Meldet sich mit neuem Album zurück. Rocksongs, die die
Massen nicht nur in Italien begeistern werden. Songs Vom Herzen. Wie seine
Album in der Vergangenheit, wird auch diese Album im Römerland monatelang
die Spitzenplätze der Hitparade belegen. Seine Konzerte sind lange
im voraus ausverkauft, und wenn der Sänger mit der rauen Stimme auf
der Bühne steht, feiern die Fans ihren Helden mit gleichem Enthusiasmus
wie den Gewinn einer
Fussballweltmeisterschaft. Vasco
Rossi, das Idol der Massen, wird auch von Kritiker gelobt und in
schöner Regelmässigkeit mit Preisen wie dem "Premio Italiano
della Musica" dem rot, -weiss-grünen Echo geehrt. - Vasco - Rossi
forever!
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POP
/ SCHWEIZ
Stiller
Has: Pouletour: Best Of Live
Rechtzeitig zu Ostern beschert uns der Hase ein Poulet! Am Ostersamstag
erscheint die Live-CD "Poulet Tour" von Stiller
Has. Während der letzten CH-Tour (Stelzen 2003) wurden diverse
Live-Mitschnitte gemacht (Mühle Hunziken, Rubigen, Mettmenstetten etc.)
die nun veröffentlicht werden. Erstmalks sind nun die bissigen, skurrillen
und witzigen Anekdoten/Live-Kommentare von Sänger und Entertainer Endo
Anaconda auch ab CD zu hören. Als exklusive Neuheit gibt's einen peppigen
DJ Remix von "Vatter la mi la gah" als versteckten Hiddentrack
ganz am Schluss der CD.
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HIP
HOP/RAP / DEUTSCH
Kool
Savas: Die Besten Tage Sind Gezählt (2 CD)
Kool Savas frönt dem Größenwahn. Der Berliner Rap-Gott und
Label-Boss versah sein Erfolgsalbum "Der Beste Tag Meines Lebens"
mit neuen Beats und Raps und schenkt seinen Fans zum "Die Besten Tage
Sind Gezählt"-Release eine Mixtape-CD mit 63 Tracks. Sein Vorbild
als Workaholic: die US-Superstars 2Pac
und Jay-Z.
Besonders der zurückgetretene Roc-A-Fella-Flosser avanciert immer mehr
zum Blueprint für Savas, wie die tributzollenden Zeilen "Noch
eine Platte mehr und ich bin neben Hova" vom Lumidee
featurenden Titeltrack und "Nicht Jigga, ich geb' euch in vierzehn
Tagen acht LPs" aus dem "Intro" beweisen. Mit den neuen zehn
Remixen tritt Kool
Savas allen entgegen, die ihn ob der sehr positiven Originalversion
aus dem Jahre 2002 bereits als "Pop" abgestempelt hatten. Back
To The Roots zum Battle Rap, heißt die Devise. Zudem erzählt
er mit unzähligen Verweisen aus der Vergangenheit seiner Rap-Karriere.
Unterstützt wird er dabei nach der Trennung von Eko
Fresh, den er indirekt auf "Gib Auf" disst ("Ich
geb' es dir schnell wie McDonalds. Mit jeder Line beweis ich euch, wer der
wahre Rap-Don ist"), von der 3P-Riege
um Illmatic
und Moses
Pelham, Buddie Azad sowie seinen Protegés DJ Nicon, Ercandize,
Caput und SD. Sie fungieren jedoch allesamt nur als schmückendes Beiwerk
für den Auftritt des "King Of Rap".
"Ich bin das Beste aus zwei Dingen - Maxomix" und "Ich bin
1000 Rapper auf einen Haufen gepackt", stellt Savas auf einem düster
hypnotischen Beat von DJ Nicon klar. Der Beweis folgt beim "Optik Anthem".
In Twistas Triple-Time-Manier rasen Ercandize, SD und Amar angeführt
von Savas über den Snare tickenden, heiß vibrierenden Monster-Track.
DJ Katch treibt den "Optik-tik-tik-Boom!" auf der neuen Version
von "Till Ab Joe" dann zum absoluten Overload. Orchestrale Breitwand-Bläser,
die auch Just Blaze und Kanye West nicht mächtiger hätten zusammenschrauben
können, sowie 'Freund Der Sonne' Illmatic
heben den Meister endgültig auf den Thron. Live-Killer! Das Splash!
kann kommen. Die alten "LMS"-Raps hat Savas ebenfalls wieder in
sein Repertoire zurückgeholt. "Ich geb' deiner Frau dick, wenn
sie braucht. Guck, sie schluckt", battelt der Berliner auf dem böse
sägenden Synthie-Tune "Alle In Einem". Produzent: Samy
Deluxe, Hamburger Aushängeschild in Sachen Rap.
"Mir ist egal, wenn du liest, von wem dieser Beat ist", eröffnet
Savas das Stück und zeigt mit dem überraschenden Feature Größe.
Vor nicht allzu langer Zeit war den beiden Emcees von Hip Hop-Klatschtanten
ob dem Samy/Azad-Beef ja ein eher kühles Verhältnis nachgesagt
worden.
Für die fanfreundliche Mix-CD "Euer Bester Freund" stellte
DJ Katch dann ein wahnwitziges Potpourri aus alten Savas-Klassikern, Features,
Freestyles und neuen Songs zusammen. Nach dem Monster-Package müssen
Zeilen wie "produktiv wie Pac" durchaus als wahr angesehen werden.
Wer zudem Tracks wie das 70er Bombast-Rock sampelnde "Early This Morning"
oder den "Bauernhof" nur als Bonus verwendet, darf sich ruhigen
Gewissens mit Jay-Z
auf eine Stufe stellen. Niemals zuvor wurde so variabel, aggressiv, tight
und unterhaltsam in deutscher Sprache gerappt.
First we take Berlin, then we take New York. Für Europas ersten Emcee
keine Utopie mehr. Der King is back!
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BLUES
/ JAZZ
Chris
Rea: The Blue Jukebox
Auf den ersten Blick ziert eine spiegelverkehrte Version von Edward Hoppers
"Night Hawks" das Cover dieser CD. Bei genauerer Betrachtung fällt
hinter dem Tresen jedoch eine Jukebox ins Auge, die der trostlosen, künstlich
ausgeleuchteten Stimmung des Gemäldes eine Note hinzufügt. Wir
haben zwar nicht viel zu lachen, aber gibt es immer noch die Musik, scheint
die Botschaft zu lauten.
Eine Einstellung, die sich im Inhalt wieder findet. Stellte der Vorgänger
"Stony Road" (2002) noch eine Reise durch die Geschichte des Blues
dar, verschmilzt Chris
Rea hier seine Slide-Gitarre mit einem Saxophon und einem leisen
Schlagzeug. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Blues und Jazz, die gut zum
Cover passt: Tatsächlich entsteht der Eindruck, in einer regnerischen
Nacht einer Jukebox auf Endlosschlaufe zu lauschen. Lückenfüller
oder minderwertiges Material gibt es hier keines.
"Jeder hat seine Geschichten über persönliches Versagen,
über verpasste Chancen", trägt Rea mit rauchiger Stimme in
"The Beat Goes On" vor, swingend begleitet von seiner Slide-Gitarre,
einer Harmonika und einem groovigen Saxophon. "Die Zeit ist lang und
die Straße steinig" erörtert er im zweiten Stück, getragen
von einer akustischen Gitarre und gestreichelten Becken, die sich anhören
wie das Trommeln des Regens auf einem Blechdach. Jenseits der typischen
Bluesmelancholie enthalten die Texte immer wieder Anspielungen auf Reas
zwischenzeitlich dramatischen Gesundheitszustand und seinen Kampf ums musikalische
Überleben. "Für's Geld können wir es nicht tun, sie
zahlen nicht mehr
lass es und aus Liebe tun", erklärt er
in "Let's Do It" und versucht so, seine Mitstreiter zu überreden.
Nachdem er den Druck seines Labels nicht mehr aushielt, gründete er
sein eigenes; zwar verdiene er nun weniger, könne sich aber ohne Einschränkungen
entfalten, erzählt er in einem Interview. Eine Liebe zur Sache, die
das Album noch mehr als Texte oder Orientierung prägt, ob es sich um
ein romantisches, leicht schräges Stück wie "Let It Roll"
oder um einen Delta Blues-Anfang wie bei "Somebody Say Amen" handelt.
Zwar kommt immer wieder ein sozialkritischer Ansatz zum Vorschein, Rea geht
es aber eher ums Existenzielle: "Blue Street ist wohin du gehst, nachdem
alles geschehen ist. Alleine in der Blue Street gibt es keine Notwendigkeit
mehr, den Fehler zu finden", beschreibt er den Zustand nach dem Sturz
in die Hoffnungslosigkeit. Zum Schluss gibt er sich aber doch noch energisch.
"I got speed", singt er im letzten Stück, "aber der
Mann mit dem Anzug ist ein Hindernis. Ich habe Räder, deren Geräusch
mich immer befreit. I got speed", beschreibt er seinen momentanen Zustand.
Schön, dass er trotz aller Schwierigkeiten nicht den Kopf hängen
lässt und nach den Erfolgen der 80er Jahre seinem Weg auch ohne Druck
von außen weiter folgt. Somit bestätigt sich die Botschaft des
Covers: Das Leben ist zwar hart, zum Glück gibt es aber die Musik.
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MUSIK
DVD
Shakira: Live and off the Record (DVD & CD)
Dass Shakiras
Namen häufig im selben Atemzug mit Kolleginnen wie Aguilera
oder Spears
genannt wird, tut der jungen Frau Unrecht. Zum einen, da Shakira
Isabel Mebarak Ripoll nie ein Publicitysprungbrett à la Walt Disney
benötigte, um auf sich aufmerksam zu machen, zum anderen, da dieser
Sängerin hinter ihrem sanft anmutenden Äußeren das Temperament
des tasmanischen Teufels innewohnt. Furios und leidenschaftlich, schmachtend
und zärtlich, all diese Nuancen beherrscht Shakira
bekannterweise aus dem FF, und dass sie sie auch live hervorragend wiederzugeben
weiß, ist spätestens seit ihrer MTV Unplugged-Scheibe kein Geheimnis
mehr. Den Beweis, dass der Erfolg ihrer bislang einzigen Live-Veröffentlichung
nicht nur auf die Akustikgitarre zurückzuführen ist, liefert sie
mit "Live & Off The Record": Shakira
eingestöpselt, 100% kolumbianisch, live in Rotterdam. Als Schmankerl
sind die zehn publikumsträchtigsten Songs als CD beigegeben, damit
der Fan die Illusion der feurigen Latinofrau aus der Axe-Werbung auch im
Discman mit sich rumschleppen kann.
Die DVD zeigt Mitschnitte aus Konzerten in Rotterdam und Buenos Aires, die
während ihrer "Tour Of The Mongoose" stattfanden. "Niemand
kann so singen und tanzen wie sie" schwärmte der kolumbianische
Nobelpreisträger Gabriel Garcia Márquez einst, und dieses Attribut
füllt sie immer wieder mit neuem Leben. Z.B. wenn sie in "Rules"
selbst am Schlagzeug sitzt, um erstaunlich professionell darauf einzudreschen,
oder bei "Inevitable" den Ton 16 Takte lang absolut sauber und
gleichmäßig halten kann, während sie sich selbst auf der
Halbakustischen begleitet. Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts: Shakiras
Coverversion von AC/DCs
"Back In Black", die sich bislang auf keinem regulären Album
findet. Ein Popsternchen, das sich nicht lächerlich macht, wenn es
Rockhymnen gröhlt - da kann sich Miss Spears
ebenfalls noch ein beträchtliches Stück abschneiden. Was dann
aber doch etwas überrascht, ist, dass auf der DVD eigentlich 16 Songs
den Ohrenschmaus bereiten, statt der auf dem Cover aufgelisteten 15. Mysteriös,
denn "Mongoose & Snake" untermalt auf humorvolle Art und Weise
den Kampf einer Kobra und eines Mungos instrumental, dazu werden Ausschnitte
aus einem Schwarz-Weiß-Tierfilm ausgestrahlt. Ebenso erstaunlich,
dass Shakira
in der Discografie, die im Bonusmaterial enthalten ist, ihre ersten zwei
Platten "Magia" und "Peligro" einfach unterschlägt.
Die Frau scheint bescheiden zu sein. Toll ist auch das Bonusmaterial mit
einer gut einstündigen Dokumentation ihrer Reisen im Tourbus, in der
Shakira
die Konzertreise Revue passieren lässt. Nebenher erzählt die Sängerin,
wie ihre Musik entsteht, und berichtet über ihre Liebe zur Rock'n'Roll-Musik.
Das alles wird mit mehrsprachigen Untertiteln serviert. Endlich nutzt eine
DVD mal ihre technischen Möglichkeiten! Das Menü gestaltet sich
übersichtlich, die gesamte Aufnahmetechnik und Produktion wissen durchaus
zu überzeugen. Ein weiterer Pluspunkt, und damit eine Empfehlung an
Fans und Neulinge, sich das Paket zuzulegen.
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Text-Quellen:
Diverse |
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16.04.2004 17:32:12 / enzo Alle Angaben ohne Gewähr |
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